Mitteilung: Verkehrlich flankierende Massnahmen (vfM) Ostast Biel sind notwendig
Seit der Eröffnung des Ostasts der A5 Umfahrung Biel setzt die Stadt Biel die im Projekt aufgeführten verkehrlich flankierenden Massnahmen (vfM) um. Mit der neuen Verkehrsführung in der Unterführung Madretsch- / Mettstrasse wird die Sicherheit für den Veloverkehr erhöht. Weitere Massnahmen, die für den sicheren Langsamverkehr notwendig sind, müssen folgen. Die vfM dürfen nicht in Frage gestellt werden, sind sie doch ein integraler Bestandteil des Projekts Ostasts A5.
PRO VELO Biel/Bienne-Seeland-Jura bernois hat bereits im Jahr 2005, als Biel für ihre Veloabstellplätze mit dem Prix Velo ausgezeichnet wurde, darauf aufmerksam gemacht, dass Biel keine Velostadt ist. So wurden unter anderem die unsicheren Unterführungen kritisiert. 2008 kam es in der Unterführung Madretsch- / Mettstrasse, trotz durchgehender Sicherheitslinie und Überholverbot, zu einem Unfall mit tödlichem Ausgang. Diese Unterführung dürfte nach den heute gültigen Strassenbaunormen gar nicht im Gegenverkehr betrieben werden. Politiker von rechts bis links forderten Massnahmen.
Versprechen aus dem Jahr 2009 eingelöst
2009 befand der damalige Baudirektor Hubert Klopfenstein, dass eine Verbreiterung der Unterführung zu teuer sei. Mit der Eröffnung des Ostastes werde sich das Verkehrsaufkommen in der Madretschstrasse um zwei Drittel reduzieren (BT vom 09.09.2009). Aufgrund der durchgeführten Abklärungen wurde versprochen, dass mit der Eröffnung des Ostasts beidseitige Velostreifen eingeführt werden können und so die Sicherheit für den Langsamverkehr erhöht würde, ohne dass eine grosse Investition von 10 Mio Fr. für eine Verbreiterung der Unterführung ausgegeben werden müsste. Damit dieses Versprechen eingelöst und die Sicherheit für Velofahrer erhöht wird, sind die vfM unbedingt notwendig. Immer noch gibt es viele Autofahrer, welche den Ostast nicht nutzen, obschon sie sogar Zeit gewinnen würden.
Weitere Massnahmen notwendig zur Senkung der Unfallzahlen
Die Madretschunterführung ist für Velos bei weitem nicht die einzige unsichere Stelle. So ist zum Beispiel auch der Brühlplatz-Kreisel mit der neuen Verkehrsführung für die Velofahrenden sicherer geworden, da die Velos auf der Madretschstrasse verbleiben können und die Autos links in Richtung Pianoplatz fahren müssen, kommt es kaum zu gefährlichen Kreuzungssituationen zwischen den Velos und dem motorisierten Individualverkehr (MIV). Aus diesem Grund unterstützt PRO VELO Biel/Bienne-Seeland-Jura-bernois auch die weiteren Massnahmen, welche nun anfangs Jahr umgesetzt werden. Diese sind zwingend notwendig. Die aktuellen Zahlen der Unfallstatistik zeigen erneut auf, dass die Zahlen bei den Unfällen mit Velobeteiligung weiter steigen, während alle anderen Verkehrsunfälle abnehmen. Die Velofahrenden sind mehrheitlich nicht die Unfallverursacher.
vfM sind Bestandteil des Richtplans Ostast A5
Werden attraktive und sichere Velowege gefordert, werden diese mit Begründung der hohen Kosten abgelehnt. Es gibt kaum einen Weg in Biel, welcher ausschliesslich für Velos reserviert ist. Strassen müssen mit Autos und Wege mit Fussgängern geteilt werden. Das Velo wird geduldet aber zu wenig mit attraktiven Velorouten gefördert. Aus diesem Grund braucht es nun nach der Milliardeninvestition für die Autofahrer auch eine Investition für die Velofahrer. Die vfM sind Bestandteil des Projekts Ostast A5 und wurden mit einem behördenverbindlichen, überkommunalen Richtplan festgesetzt. Sie sind also nicht ein Wunsch einer grünen Baudirektorin, sondern ein unabdingbarer Bestandteil der Autobahn A5. Mehrmals wurden wir beim Anbringen von Kritik auf die Umsetzung der vfM vertröstet. Es darf nicht sein, dass die vfM nun in Frage gestellt werden. Dies wäre ein grosser Rückschritt für die Sicherheit der Velofahrenden und der Energiestadt Biel. Wir sind auch der Überzeugung, dass die vfM bezüglich der Lebensqualität in den Quartieren eine grosse Verbesserung bringen.
Weitere Auskünfte erteilt
Sekretariat PRO VELO Biel/Bienne-Seeland-Jura-bernois